BV-2019 - Freigeistige Aktion

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BV-2019

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Freigeistige Aktion für humanistische Kultur: Bundesversammlung
Vorstand wurde wiedergewählt
Freude über erneute Buch-Restitution
Zu ihrer alle zwei Jahre stattfindenden Bundesversammlung hatte die Freigeistige Aktion für humanistische Kultur e.V. (FA, ehem. Deutscher Monistenbund) am 12. Oktober nach Neu-Isenburg eingeladen. Der Vorstand, bestehend aus Ortrun Lenz (Vorsitzende), Leonard Lenz (Stellvertretender Vorsitzender), Jasmin Roth (Kassiererin), Michael Luft (Schriftführer) und Klaus Hofmann (Beisitzer) wurde einstimmig wiedergewählt. Auch die beiden Revisoren Dr. Volker Mueller und Walter Witt wurden erneut gewählt.
Ortrun Lenz berichtete unter anderem, dass die FA kürzlich ein Buch zurückerhalten hatte, das einst von den Nazis geraubt worden war. Die im Dritten Reich üblichen „Beschlagnahmungen“ von Büchern betrafen damals viele freigeistige, freireligiöse, humanistische u.a. Gemeinden, Vereine und Organisationen. So war ja auch der Deutsche Monistenbund (die heutige FA) damals von den Nationalsozialisten verboten worden. Viele Vereinsunterlagen inkl. Bücher wurden beschlagnahmt oder vernichtet und sind daher für immer verloren oder nicht mehr zugänglich. „Umso erfreulicher ist es, dass ab und zu Bücher wieder auftauchen“, so Ortrun Lenz.
Schon vor zwei Jahren, am 24. Juli 2017, restituierte die Bayerische Staatsbibliothek zehn Buchtitel des Kartells der freiheitlichen Vereine in München an den Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften e.V. Die Ortsgruppe des Kartells wurde 1933 verboten.
Diese Bücher waren durch die Geheime Staatspolizei, eine Organisation des NS-Regimes, beschlagnahmt worden. In einigen der Bücher befinden sich auch Besitzstempel von Max Riess, einem der Gründungsmitglieder des Kartells.
Und in diesem Jahr gab es dann eben überraschend noch einmal eine Bücher-Restitution, und zwar vom Deutschen Historischen Museum in Berlin. Dr. Matthias Miller, der Bibliotheksleiter, schrieb der Freigeistigen Aktion am 27. August 2019 u.a.:
„[...] in unbearbeiteten Beständen, die seit den 1960er Jahren von der Zentralstelle für Wissenschaftliche Altbestände (ZWA) an die Bibliothek des Museums für Deutsche Geschichte der DDR (MfDG) abgegeben worden waren, fand sich ein Buch mit dem Besitzstempel Deutscher Monistenbund / Ortsgruppe Stuttgart-Bad Cannstatt. Es handelt sich um den Titel:
Max Henning: Das freie Wort und die Probleme der Zeit. Eine Sammlung von Beiträgen bleibenden Werts aus den Jahren 1901 bis 1908. - Frankfurt (Main): Neuer Frankfurter Verlag, [ca. 1908]
Da es sich um einen relativ seltenen Titel handelt (Nachweise deutschlandweit nur in Jena und Mönchengladbach) wollte ich Sie fragen, ob Sie an einer Restitution interessiert sind. [...]“
Nun, der Vorstand der Freigeistigen Aktion war sehr erfreut und hat das Buch gern zurückgenommen. „Ich finde es jedenfalls sehr schön, dass es Leute gibt, die einen Gerechtigkeitssinn haben und sich die Mühe machen, die Besitzer der von den Nazis geraubten Literatur ausfindig zu machen und die Bücher zurückzugeben“, erklärte Ortrun Lenz.
Im Anschluss an die Bundesversammlung gab es einen Vortragsnachmittag, um den 100. Todestag von Ernst Haeckel zu würdigen, der am 9. August 1919 starb. Der große Naturphilosoph und erste deutsche Verfechter von Darwins Evolutionstheorie hatte 1906 in Jena den Deutschen Monistenbund, die heutige Freigeistige Aktion für humanistische Kultur e.V., gegründet.
Freigeistige Aktion für humanistische Kultur
www.freigeistige-aktion.de

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